Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen

Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen
Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen
 
Mit diesem Bild verteidigt der Dichter Tasso in Goethes 1789 vollendetem Schauspiel »Torquato Tasso« (V, 2) sein Dichtertum gegenüber dem Herzog. Der schwierige, überempfindliche Tasso drückt damit aus, dass er dem Rat seines Gönners, sich nicht immer mehr in sich zu verstricken, nicht folgen kann: »Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen,/Wenn er sich schon dem Tode näher spinnt./Das köstliche Geweb entwickelt er/Aus seinem Innersten, und lässt nicht ab,/Bis er in seinen Sarg sich eingeschlossen.« - Man verwendet das Zitat, um auszudrücken, dass man selbst oder ein anderer gar nicht anders handeln kann, als es geschieht, weil es so dem innersten Wesen entspricht.

Universal-Lexikon. 2012.

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